Cem Karaca’s Deutschland Abenteuer (1968-1987)

Cem Karaca müsste jedem ein Begriff sein, der sich mit türkischer Rockmusik Geschichte auseinandersetzt. Neben seiner charismatischen Art und seinen literarischen Texten steigerte er seine Musik-Richtungen vom Rock’n‘Roll zum Beat, vom Rock zum Progressive-Rock und schließlich zum Pop.

In der deutsch-türkischen Musik Geschichte ist Cem Karaca auch eine der wichtigsten Figuren. In diesem Beitrag möchte ich nun kurz zusammenfassen, was Cem Karaca zwischen 1968 und 1987 in Deutschland gemacht hat.

Cem Karaca’s erste Veröffentlichung stammt aus dem Jahr 1967. Mit seiner Band Apaşlar wurde er in dem Altin Mikrofon-Contest zweiter. Ein Jahr später war er schon mit seiner Band in Deutschland. Weswegen genau die Band dort war, ist nicht klar. Es wird behauptet, dass das Hauptziel der Kauf neuer Instrumente war. Fakt ist, dass die Band in Köln neue Single’s für Yilmaz Asöcal’s Migranten-Label Türkofon (später umbenannt in Türküola) aufgenommen hat. Diese Singles wurden dann in der Türkei veröffentlicht, weil Yilmaz Asöcal mittlerweile auch in der Türkei aktiv war.

Bei den Aufnahmen für Türkofon hat die Band um Cem Karaca Unterstützung vom Ferdy Klein Orchester bekommen. Eigentlich hatte Ferdy Klein kein Orchester. Er und seine Methoden wurden als “Studio-Mafia” bezeichnet. Ferdy Klein war damals zuständig zum Beschaffen von Musikern und hat für die Studios Cornet, Electrola usw. gearbeitet. Die Arrangements wurden von Werner Dies gemacht, der in Ferdy Klein’s Musiker-Pool Gitarrist war. Einige Titel wurden von Cem Karaca sowohl auf Türkisch als auch auf Englisch gesungen. Nach ca. 6 Monaten ging die Band mit den Aufnahmen zurück in die Türkei. Besonders mit Resimdeki Gözyaşları wurde die Band endgültig zum Superstar in der Türkei und das Lied avancierte mit mehr als 600.000 verkauften Exemplaren zum Mega-Hit.

Nach dem Motto „Never Change a Running System“ war die Band 1969 erneut nach Deutschland gegangen. Hier nahmen sie zunächst an dem Festival „Europa in Köln“ auf. Laut dem Kölner Stadtanzeiger hat die Band um Cem Karaca „den meisten Applaus erhalten und das lag nicht nur an den türkischen Gastarbeitern, die ihren Star hautnah erleben wollten“.

Außerdem hat die Band für den WDR einige Clip’s gedreht. Die Songs waren unter anderem Hikaye, Oy Babo, Oy Bana Bana und weitere. Cem Karaca’s Eltern waren Schauspieler. Dass er das gleiche Talent hat, bewies Cem Karaca schon in einigen Songs durch seinen theatralischen Gesang und in seinen Konzerten. Besonders in dem Clip zu Oy Babo konnte man dieses Talent nun auch sehen. Cem Karaca sah man in diesem Clip mit Handschellen.

Die Band nahm wieder in den Ariola-Studios einige Songs auf und ging in die Türkei zurück. Die Spannungen zwischen dem Gitarristen Mehmet Soyarslan und Cem Karaca erreichten kurze Zeit später ihren Höhepunkt und Cem Karaca beschloss eine neue Band zu gründen. Er wollte eine Band, mit der er mehr „linksgerichtete Musik“ machen kann, gründen. Anfang 1970 war es dann soweit. Seine neue Band hieß Kardaslar.

Der Start der Band war etwas holprig. Das lag vor allem daran, dass das Musik-Equipment der Band ungenügend war. In der Zeit kam wieder ein Angebot von Yilmaz Asöcal, dem Besitzer des Migranten-Labels Türküola, den Cem Karaca dankend annahmen. Er reiste Juni wieder nach Deutschland, nahm wieder mit dem Werner Müller/Ferdy Klein Orchester mit der Hilfe von Werner Dies mehrere Songs auf und ging August 1970 mit den Master-Bändern, mehreren Equipments und Alex Wiska zurück in die Türkei.

Eines Tages lief Cem Karaca am Kölner Dom herum und ihm fiel ein dicklicher Musiker mit roten Haaren auf. Er ging auf ihn zu und fragte ob er mit ihm in die Türkei kommen würde. Alex‘ Antwort: „Ich muss meine Mama fragen“

Diese Geschichte griff 1971 der WDR auf, als Cem Karaca und seine neue Band fürs Aufnehmen von neuen Singles nach Deutschlang gingen und machte daraus ein Video-Clip. In dem Clip sieht man wie Cem Karaca & Kardaslar in Köln spazieren, während Alex Wiska am Straßenrand Gitarre spielt. Seyhan Karabay, der Bassist der Band, wird auf ihn aufmerksam und er ruft die übrigen Mitglieder und man schlendert zusammen weiter, nach dem man Alex ein Angebot gemacht hat.

Während die Band ihre neuen Songs in Deutschland aufgenommen hat, fand in der Türkei am 12. März 1971 ein Militärputsch statt. Obwohl die Band nur für kurze Zeit nach Deutschland kam, entschied die Band etwas länger zu bleiben, weil es Gerüchte gab, dass die Band-Mitglieder insbesondere Ünol Büyükgönenc und Cem Karaca wegen dem Lied „Oy Gülüm Oy“ gesucht werden. Die Band wollte zwar aus Angst nicht zurück aber das Geld wurde immer knapper, die Wohnverhältnisse waren außer bei Alex schlecht. So hielten es Ünol Büyükgönenc und Seyhan Karabay nur bis Juli in Deutschland aus und kehrten in die Türkei zurück. Als die beiden sahen, daß es für die Band und Cem Karaca nichts zu fürchten gibt, gaben sie den übrigen Mitgliedern Bescheid und außer Alex Wiska kehrten alle zurück. Alex war so beeindruckt von den Ereignissen und der Musik der Türkei, dass er diese Eindrücke musikalisch in Deutschland verarbeiten wollte. Er nahm mit Hilfe von den Can-Mitgliedern Jaki Liebezeit und Holger Czukay ein Album auf und spielte mit seiner Band Alex Oriental Experience bis zu seinem Tod im Jahre 2011 immer mit seiner, von ihm entwickelten Saz, den er STIL nannte.

Bis 1979 hatte Cem Karaca Deutschland nicht mehr besucht. In der Zwischenzeit wurde er ein absoluter Superstar mit mehreren Megahits wie Namus Belasi, Tamirci Ciragi, Parka etc. Außerdem wurde er die Stimme der Linken, was ihm auch Todesdrohungen brachte. Die Konzerte waren immer voll mit negativen Erlebnissen. Entweder gab es Drohungen oder die Organisatoren wurden verprügelt oder die Besucher wurden angefeindet. Man musste die Konzertsäle fast immer fluchtartig verlassen. Die Situation allgemein im Land wurde von Tag zu Tag schlimmer. Jeden Tag starben Menschen wegen dem Links-Rechts-Konflikt und das schlimmste vielleicht war, dass die Bevölkerung diese Gewalt mittlerweile als normal empfunden hat, was Cem Karaca sehr gestört hat.

In solch einer heiklen Zeit kamen Konzertangebote aus Europa Cem Karaca recht. Er ging mit seiner Band Edirdahan Anfang 1979 auf eine Tournee, zunächst nach England, danach nach Holland und Deutschland. Nach den Konzerten wollte er nicht zurück in die Türkei. Wie schon bei seinen ersten Besuchen in Deutschland erhielt er wieder ein Angebot von Yilmaz Asöcal. Nach dem er in April 1979 mit Türküola sich für sein nächstes Album Hasret geeinigt hat, fing er an neue Lieder zu schreiben und gab währenddessen weiterhin fleißig Konzerte. Am 1. Mai war er bei einer Kundgebung in München und wunderte sich mit Selda über den friedlichen Ablauf. Mitte Juni gab er ein Konzert am Kemnader See, wobei Adilos Bebe aus diesem Konzert auf einer LP veröffentlicht worden ist. An dem Kemnader Festival nahmen auch Selda und Zülfü Livaneli teil. September flog er in die Türkei zurück, weil er hoffte die Situation hätte sich verbessert und Dezember 1979 sah man ihm im Fernsehen mit dem Song “Bu Bicim” von dem kommenden Hasret Album.

In einem Interview vom 28. Juni 1987 erzählte Karaca von einem schrecklichen Erlebnis aus dieser Zeit. Als er zum Studio fuhr, sah er mit den eigenen Augen, dass ein junger Mensch einen russischen Soldaten erschoss und ein anderer Soldat den Jungen erschoss. Das alles hatte sich vor der russischen Botschaft abgespielt. Er hatte das Gefühl nicht mehr dort leben zu wollen. Am 11. Januar 1980 kam er wieder nach Deutschland. Er hatte mittlerweile eine Beziehung mit Meral Kurdoglu begonnen und machte Vorbereitungen für einen Musikladen in München. Am 7. April 1980 starb nach langer Krankheit Cem Karaca‘s Vater Mehmet Karaca. Laut den Angaben seiner Mutter Toto Karaca in den Musik-Zeitschriften konnte Cem Karaca zu der Beerdigung wegen seinen Verpflichtungen nicht in die Türkei gehen.

Juli 1980 wurde das Album Hasret als LP und Kassette von Türküola nur in Deutschland veröffentlicht. Warum das Album nicht in der Türkei veröffentlicht worden ist, ist nicht bekannt, obwohl Türküola mittlerweile auch in der Türkei eine der größten Labels war und Alben von Zeki Müren, Baris Manco etc. sowohl in der Türkei als auch in Deutschland veröffentlichte. In der Hey-Ausgabe, eine türkische Zeitschrift, vergleichbar mit BRAVO, von 4. August sieht man einen Bericht über Cem Karaca’s Musikladen und den Besuch seiner Mutter Toto.

Der Anfang vom Ende für Cem Karaca begann mit einem schwachsinnigen Bericht in der Zeitung Hafta Sonu vom 30. Januar 1981. Wie schon erwähnt nahm Cem Karaca am 1. Mai 1979 an einer Mai-Kundgebung teil. Ein Foto von dieser Kundgebung wurde mit dem Titel “Cem Karaca hinter seltsamen Geschäften” und einer erfundenen Geschichte serviert, weswegen das Militär auf Cem Karaca aufmerksam wurde. In dem Bericht wurde behauptet Cem Karaca würde politisch eine Bewegung starten und es wurde suggeriert, dass Deutschland ihn bei diesem Ziel unterstützen würde. Dabei wurde ignoriert, dass Cem Karaca auf der Kundgebung mit einer Einkaufstüte unterwegs war. Da neben ihm auch Selda zu sehen war, wurde auch sie zur Zielscheibe.
Jahre später wurde zugegeben, dass die Geschichte frei erfunden wurde. Das Foto und die Geschichte wurde von dem gehörnten Ehemann von Meral Kurdoglu als Rache serviert, die in dem Bericht verteufelt wurde.

Ca. 2 Wochen später wurde Cem Karaca durch das Militärregime aufgerufen bis zum 13. März 1981 ins Land zurückzukehren. Aufgerufen wurden neben Cem Karaca Selda, Sema Poyraz, Melike Demirag, Sanar Yurdatapan. Selda stellte sich und wurde wegen Mangels Beweise erst mal auf freiem Fuß gesetzt.
Am 17. März 1981 gab Cem Karaca mit seinem Manager Ralf Mähnhofer eine Presse-Konferenz, beteuerte seine Unschuld und wollte vom Regime etwas Zeit. 10 Tage später wendete er sich ans türkische Konsulat und gab seine Verteidigung sowie eine Krankmeldung ab.

Im Laufe des Jahres formierte er eine neue Band namens Anatology und gab mehrere Konzerte. Außerdem fing er an für sein nächstes Album Songs zu schreiben, was 1982 veröffentlicht wurde. Bekle Beni (Warte auf mich) so der Titel des Albums, beinhaltete mehrere Songs, die von Problemen der Gastarbeiter handelten. Das Album wurde damals nur als Kassette und nur in Deutschland veröffentlicht.

Die schlechten Nachrichten nahmen kein Ende. 1982 wurde gegen Cem Karaca ein Haftbefehl erlassen. 1983 ging es weiter. Im Januar wurde Cem Karaca ausgebürgert. Cem Karaca wollte bis sich die politische Lage in der Türkei beruhigt und stabilisiert im Ausland bleiben. Jetzt war er Heimatlos. Aber das Leben ging weiter. Er spielte in dem Theater-Stück Ab in den Orient-Express mit und war für die Musik verantwortlich. Der Gitarrist Fehiman Ugurdemir, seit seiner Ankunft in 1979 stets an seiner Seite, spielte in dem Stück auch mit. In dem Stück wird die tragisch-komische Geschichte vom Bernd erzählt, der durch eine verlorene Wette als Türke leben muss und sich für eine Stelle bewerben muss. Cem Karaca spielte in dem Stück den Vater von Ayşe, die Freundin von Bernd.

Neben dem Theater-Stück machte Cem Karaca auch die Musik für die Serie “Unsere Nachbarn die Balta’s”. Neben der Titelmusik der Serie hörte man auch das Lied Çok Yorgunum. Karaca’s Mutter Toto hatte auch in einigen Folgen gespielt:

Unsere Nachbarn die Balta’s – Cem Karaca – Cok Yorgunum

1984 wurde das Album Die Kanaken veröffentlicht, die meisten Songs stammten aus dem Theater-Stück Ab In Den Orient-Express. Die gleichnamige Gruppe gab mehrere Konzerte in ganz Europa und hatte einen Auftritt bei Alfred Biolek. Die Band, die bei Biolek Mein Deutscher Freund live performt hatte, war dieselbe Truppe, die auch das Album aufgenommen hatte. Fehiman Ugurdemir an der Gitarre, Cengiz Öztunc Bass. Ismail Tarlan am Schlagzeug. Betin Günes und Sefa Pekelli an den Keyboards.

Trotz seiner Beschäftigung am Theater und seinen Konzerten mit den Kanaken vermisste Cem Karaca sein Land sehr. Er suchte nach Möglichkeiten wieder zurückzugehen. 1985 gelang es Cem Karaca sich mit Turgut Özal, dem damaligen Premierminister der Türkei, in München zu treffen. Cem Karaca erzählte im Beisein von Mesut Yilmaz, dass er es nicht mehr aushalte und in die Türkei zurückkehren möchte. Turgut Özal gab ihm den Rat, dass er zurückkommen soll. „Mit Lieder singen passiert nichts“

Cem Karaca, seine Mutter und seine Band-Mitglieder spielten 1986 in dem Theater-Stück “Kanaken” mit. In dem Stück spielte Cem Karaca den Sänger der Band Kanaken, Muhtar. Der Drummer der Band Meki möchte Muhtar’s Schwester Nalan heiraten und die Ereignisse nehmen ihren Lauf.

Juni 1987 gab Cem Karaca ein Interview, in dem er von einem neuen Lied erzählte:
Ford aus dem Rhein
Den Rhein entlang fährt ein Ford
Sein Ziel müsste Spanien sein
In seinem Hintern klebt ein Aufkleber
„Ausländer raus“
Leider wurde das Stück nicht veröffentlicht. Wahrscheinlich wurde es nicht mal aufgenommen.

Am 25. Juni 1987 wurde der Haftbefehl gegenüber Cem Karaca aufgehoben. Am 29. Juni 1987 kehrte er in die Türkei zurück. Ein Tag vor der Rückkehr trat Cem Karaca bei einer Sendung des WDR auf und fasste die Ereignisse zusammen:

Moderator: Sie sind seit 1981 hier, nein, Entschuldigung, Sie sind seit 1979 hier. Aber 1981 sind Sie ausgebürgert worden, warum?
Cem Karaca: Eigentlich war der 7. Januar 1983 meine Ausbürgerung. Das hat mit meiner politischen Tätigkeit in der Türkei zu tun. Was heißt politische Tätigkeit? Ich habe politisch engagierte Lieder gesungen.
M: Kritische Lieder.
CK: Ja, glaube ich. Und sie haben mich zurückgerufen eigentlich. Ich war 1979 während einer Tournee in Deutschland, bei einer 1. Mai-Kundgebung. Ich wollte sehen, wie man das in dem Land von Marx und Engels feiert. Ich wollte zum Marienplatz gehen. Herr Dr. Erich Kiesl war da. Willy Brandt war da. Und dann hat man mich mit einem Megafon in der Hand fotografiert. Die Türken dort haben mich erkannt und haben mich gebeten was zu singen. Ich habe das abgelehnt, es ist nicht die Zeit und der Ort dafür. Dann habe ich das Megafon in die Hand genommen. Damals war das, dass einzige Motto was ich wusste. Ich habe gesagt: Hoch die internationale Solidarität. Man hat das fotografiert. Erst nach der Militärintervention in der Türkei, also 12. September 1980, 1981 wurde das in die Presse gebracht, in einer Boulevardzeitung mit einem Kommentar, als ob ich eine Untergrundorganisation gegründet hätte und das Regime in der Türkei stürzen wolle. Dann haben sie mich zurückgerufen. Aus Angst habe ich das abgelehnt. Ich habe Angst gehabt und bin nicht zurückgegangen. Dann haben sie mich ausgebürgert. So war die ganze Geschichte.
M: Fühlen Sie sich denn wohl bei uns?
CK: Also ich kann das sagen, ich fühle mich nicht unwohl.
M: Es ist halt nicht Ihre Heimat.
CK: Ja, es gibt keine 2 Heimat. Wissen Sie, es gibt nur eine einzige Heimat. Es ist wie eine Mutter. Deswegen nennen wir Türken unsere Heimat Mutterland.

Cem Karaca hat leider seine Zelte in Deutschland sofort abgebrochen. Er wurde nach seiner Rückkehr nie richtig glücklich. Erst wurde er als Abtrünnig und Verräter beschimpft, hinzu kamen die relativ erfolglosen Alben. Vielleicht wäre es für ihn besser gewesen, wenn er als „Gurbetci“ weitergelebt hätte, mit der Option sein geliebtes Land immer wieder sehen zu können. Hier hätte er mit seiner eingespielten Band und seinem kongenialen Partner Fehiman Ugurdemir vielleicht musikalisch erfolgreiches Zustandebringen können. Hätte hätte Fahrradkette…
Autor: Ercan Demirel
Quellen:
Münir Tireli, Cem Karaca ve Die Kanaken: Almanya’da Sürgün, Müzik ve Geçim Halleri, Atlas Kitap, 2016
Gökhan Aya, Bir Cem Karaca Kitabı, Ada Müzik Yayınları, 1998
Diverse Cem Karaca Interviews

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